Was ist Ekadashi-Fasten und warum ist es so effektiv?
Ekadashi macht das Heilfasten leichter und kraftvoller. Heilfasten ist sehr zu empfehlen, weil wir durch den bewussten Verzicht auf Nahrung unseren Körper und den Geist reinigen und auch stärken können. Zusätzlich trainieren wir unseren Verstand und stärken unseren Willen. Mit Heilfasten, lässt sich also nicht nur unser Körper beeinflussen, sondern auch unser ganzes Leben. Ekadashi bietet uns dazu eine besonders kraftvolle Zeit, welche das Heilfasten besonders leicht macht und die Wirkung nochmal verstärkt.
Vor 6 Jahren habe ich zum ersten Mal einen Selbstversuch unternommen. Ich wollte einen gesamten Tag lang, ohne auch nur der geringsten Nahrungszufuhr verbringen. Keine Säfte, keine Tees, keine Shakes, nur stilles Wasser. Es ist mir damals auch gelungen, jedoch war es eine Herausforderung, wie ihr in diesem Artikel nachlesen könnt: Mein erstes Mal Heilfasten .
Weil ich aber davon überzeugt bin, dass wir in unserer Gesellschaft aufgrund von Konditionierung zu viel Nahrung zu uns nehmen, habe ich mich mit dem Thema Heilfasten danach noch intensiver auseinander gesetzt. Mit speziell einer Methode habe ich besonders gute, ja sogar phänomenale, Erfahrungen gemacht. Es handelt sich dabei um das Ekadashi-Heilfasten.
Was ist Ekadashi?
Ekadashi ist ein fester Bestandteil der yogischen Kultur. Nach dem vedischen Kalender ist Ekadashi der 11. Tag nach dem Vollmond und der 11. Tag nach dem Neumond. Ekadashi-Fasten wird auch als vedisches Fasten bezeichnet und bedeutet, dass man während dieses Tages keine Nahrung zu sich nimmt und nur Wasser trinkt. Das Fasten an Ekadashi gilt laut der indischen Tradition als Weg, die Seele zu reinigen und sich dem Höheren zu widmen. Wie ihr gleich herausfinden werdet, kann Ekadashi aber weitaus mehr, als nur eine indische Tradition zu sein. Bewusstes Fasten macht uns stark - körperlich, geistig und auch spirituell.
Hier findest du den nächsten Ekadashi-Tag und einen Ekadashi Kalender mit gemeinsamen Online Events.
Das Fasten im Einklang mit dem körperlichen Zyklus (Ekadashi)
Das spannende daran ist, dass Fasten an Ekadashi besonders leicht fällt. Das lässt sich auch anhand der modernen Wissenschaft erklären (hier kommst du gleich zur Erklärung). Unser Körper durchläuft viele verschiedene Zyklen. Ein Zyklus von etwa 40 bis 48 Tagen ist, laut der yogischen Kultur dafür verantwortlich, dass unser Körper an drei bestimmten Tagen in diesem Zeitraum, überhaupt nicht nach Nahrung verlangt. Diese Tage können jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein und müssen auch nicht immer im gleichen Abstand zueinander liegen oder genau an Ekadashi fallen. Da es zu Beginn aber nicht besonders leicht ist, diese Tage selbst zu identifizieren, habe ich mich zunächst einmal am Ekadashi Zyklus orientiert, der dafür auch tatsächlich in der yogischen Kultur als Orientierungshilfe dient. Alle 48 Tage gibt es 3 einzelne Tage Ekadashis. Und tatsächlich habe ich an diesen Tagen gemerkt, dass ich überhaupt keine Nahrung brauche. Es ist faszinierend, wenn man an diesem Tag einfach mal abwartet bis man tatsächlich Hunger bekommt und den ganzen Tag feststellen muss, dass nie ein wirkliches Hunger-Gefühl entsteht. Viele von uns sind es gewohnt, dass wir eine Mahlzeit in der Früh, eine zu Mittag und eine am Nachmittag oder Abend zu uns nehmen. Essen wir aber nur, weil wir gewohnt sind, um diese Zeit zu essen, ohne das wir tatsächlich Hunger haben, kann das für den Körper und unsere Energie auch nachteilig sein. Energielosigkeit und Müdigkeit nach dem Essen, sind ein Anzeichen für die falsche Nahrung, für zu viel der richtigen Nahrung oder das wir einen ungünstigen Zeitpunkt zum Essen gewählt haben.
Ein bewusster Nahrungsverzicht kann hingegen heilsam und reinigend sein. An Ekadashi warte ich daher in der Früh einfach mal ab, ob ich wirklich Hunger bekomme. Ist dies nicht der Fall, esse ich den ganzen Tag, bis am nächsten Morgen nichts. Bekomme ich jedoch starken Hunger, esse ich an diesem Tag auch ganz normal aber ohne mich zu überessen und versuche es am Tag darauf erneut. Denn wie gesagt, kann der individuelle Zyklus auch etwas vom 11.Tag nach dem Vollmond und dem 11.Tag nach dem Neumond abweichen. Aber als ersten Anhaltspunkt ist Ekadashi ideal.
Wie verbringe ich den
Ekadashi-Fasten Tag?
An diesen bestimmten Tag verzichte ich bewusst auf Nahrung und trinke nur Wasser. Ich nehme also auch keine Säfte, Shakes, Suppen oder Tees zu mir. Mein restlicher Tagesablauf bleibt aber davon unberührt. Das heisst, ich gehe ganz normal meiner Arbeit nach, treffe Leute, gehe ins Fitnessstudio und mache Sport, je nachdem was an diesem Tag gerade ansteht. Ich achte allerdings besonders darauf, dass es mir an diesem Tag gut geht und das ich in meiner Mitte bleibe. Um nicht nur den Körper sondern auch den Geist zu reinigen, ist es wichtig den Tag in innerer Ruhe, Stille und Gelassenheit zu verbringen. Ich lasse an diesen Tagen daher mehr die Anderen sprechen und höre mit einer nicht bewertenden Aufmerksamkeit zu. Negativen Emotionen, Nachrichten, schädlicher Stress (also Distress und nicht Eustress) und schlechte Unterhaltung lasse ich an diesem Tag aus. Obwohl ich den ganzen Tags nichts esse, habe ich genau so viel Energie wie auch sonst. Ich bin weder müde noch schwach und habe noch dazu mehr Zeit, weil Nahrung zu sich zu nehmen und zubereiten, doch mehr Zeit in Anspruch nehmen, als man vermuten möchte.
Der tiefere Sinn von Ekadashi ist neben dem Körper auch die Seele und den Geist zu reinigen, daher wäre es zu empfehlen diesen Tag, wenn es möglich ist, komplett in Ruhe, Ausgeglichenheit und Kontemplation zu verbringen. Hier findest du eine tolle Gemeinschaft, die an Ekadashi gemeinsam fastet.
Der Unterschied von Ekadashi-Fasten und
herkömmlichen Fasten (Heilfasten):
Der wesentliche Unterscheid besteht darin, dass beim Ekadashi-Fasten der Körper an diesen bestimmten Tagen ohnehin nicht nach Nahrung verlangt. An diesen Tagen ist es also wesentlich besser für den Körper nichts zu essen. Wir empfinden an diesen Tagen auch keinen Hunger und fühlen uns ohne Nahrung genau so fit, wie an Tagen mit Nahrung. Ich finde sogar, dass ich mich an diesem bestimmten Tag nur wirklich fit fühle, wenn ich nichts esse. Esse ich dann hingeben doch, weil ich denke ich mache ja dies oder das und brauche die Energie, dann fühle ich mich energieloser als gewöhnlich. Das Essen liegt auch schwerer im Magen, besonders deftige Kost.
Wann ist der richtige Tag für mich?
Diese bestimmten Tage im Zyklus unseres Körpers, müssen aber nicht immer genau am hinduistischen Feiertag Ekadashi fallen. Ekadashi ist ein Anhaltspunkt und kann dir dabei helfen, deinen individuellen Tag zu finden, indem dein Körper keine Nahrung verlangt. Es ist ganz einfach. Achte einfach in den Tagen um Ekadashi herum darauf, ob du überhaupt Hunger bekommst und beginne nicht gleich zu essen, nur weil du es gewohnt bist. Trinke stattdessen gutes stilles Wasser und warte noch etwas ab. Solltest du jedoch an Ekadashi immer Hunger verspüren, kannst du einmal deine Wahrnehmung verfeinern und versuchen zu unterscheiden, was wirklich Hunger ist und was einfach nur der Drang nach Genuss und Gewohnheit ist. Denn den konditionierten Drang nach Genuss, sollten wir in unserer westlichen Gesellschaft nicht unterschätzen und vor allem nicht mit Hunger verwechseln. Wenn wir lernen mehr auf unseren Körper zu hören, können wir diese bestimmten Tage leichter erkennen. Falls dir gar nichts Essen zu radikal ist, kannst du auch nur pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Reis zu dir nehmen. Auf jeden Fall sollte an Ekadashi auf Lebensmittel aus Getreide, Bohnen und Erbsen verzichtet werden, sowie auf Fleisch, Alkohol und Tabak.
Als ich das Heilfasten noch nicht im Einklang mit dem körperlichen Zyklus praktiziert habe, war es wesentlich schwieriger die Disziplin zu halten und ich fühlte mich nach vielen Stunden ohne Nahrung auch weniger energiegeladen und müde. Das beste an Ekadashi ist daher, dass man an diesem Tag wirklich keinen Hunger bekommt und ganz leicht den ganzen Tag auf Nahrung verzichten kann und sogar noch viel Energie für Sport und Fitnessstudio hat. Probier es mal aus - zusätzlich soll es sehr reinigend und gesund sein.
Was das Fasten an Ekadashi bewirkt:
Mit dem bewussten Verzicht auf Nahrung können wir den Körper und unseren Geist reinigen. Wir geben unserem Köper eine Verschnaufpause von der täglichen Nahrungsaufnahme und dem bewältigen von Giftstoffen. Fasten reinigt dadurch unser körperliches System und Unreinheiten sowie Giftstoffe können ausgeschwemmt werden. Das Verdauungs- und Ausscheidungssystem kann sich regenerieren, was zusätzlich noch durch die Einame von Flosamen und Betonit verstärkt werden kann.
Fasten ist auch eine Übung in Selbstdisziplin
Der bewusste Verzicht auf Genuss ist ausserdem ein gutes Training für unseren Verstand. Mit einem starken Willen, lässt sich nicht nur unser Körper beeinflussen, sondern auch unser ganzes Leben. Haben wir eine starke Willenskraft und lassen uns nicht vom Zwängen leiten, können wir damit unsere Ziele erreichen und die wichtigen Bereiche unseres Lebens so gestalten wie wir das möchten. Auf deinem alethischen Lebensweg ist das eine willkommene Eigenschaft.
An den bestimmten Tagen um Ekadashi herum, befindet sich auch unser Planet in einem Zustand, welcher die Reinigung unseres Körpers und unseres Bewusstseins verstärkt. Ein voller Magen ist an diesen Tagen eher unvorteilhaft.
Die Wissenschaft hinter Ekadashi:
Der Mond übt eine bestimmte Wirkung auf die Erde aus, die zu den Gezeiten in den Weltmeeren und damit zu Ebbe und Flut führt. Denn die Anziehungskraft des Mondes, saugt das Wasser auf der ihm gegenüberliegenden Erdseite empor. Auch die Sonne hat durch ihre Anziehungskraft Auswirkung auf die Gezeiten. Dass der Mond bzw. die Sonne die Gezeiten beeinflusst, ist allgemein bekannt. Jedoch übt sich die Anziehungskraft auch auf die Atmosphäre aus. Der Mond zieht quasi an der Erde, an den Ozeanen und auch an der Atmosphäre. Wenn der Mond am höchsten steht, ist die Atmosphäre der Erde am stärksten ausgebeult. Auf der vom Mond abgewandten Seite der Erde, entsteht aufgrund der Kräfte, ebenfalls eine Art Beule.
An den Tagen von Ekadashi fällt damit der Atmosphärendruck, was auch der Grund ist, warum ein voller Magen hier eher ungünstig ist. An diesen Tagen macht es Sinn, den Körper leicht und verfügbar zu halten. Laut yogischer Kultur, kann sich dadurch auch unser Bewusstsein nach innen wenden, um die Reinigung und Heilung zu unterstützen.
Heilfasten und Ekadashi ist eine spirituelle Übung
Wenn wir gezwungen sind auf Nahrung zu verzichten, schaden wir unserem Körper und auch unserem Geist. Hunger sollte in dieser Welt also absolut vermieden werden und wir sollten Menschen unterstützen, die nicht genügend zu essen haben. Heilfasten und Ekadashi ist eine bewusst Entscheidung, für eine gewisse Zeit auf Nahrung zu verzichten. Wenn wir uns auch spirituell auf den Nahrungsverzicht einstellen, kann das Fasten von großem Nutzen und sehr heilsam sein. Falls es für dich also eine Qual ist auf Essen zu verzichten, solltest du es lieber lassen. Am gesündesten ist das Fasten, wenn du es mit voller Überzeugung, tiefer Entspannung und aus Freude heraus betreibst.
Wenn du spezielle Fragen zu Ekadashi und Heilfasten hast, dann schreibe mir doch in die Kommentare und hinterlasse ein Like. Ich freue mich, wenn wir uns über dieses Thema austauschen und gemeinsam wachsen können.
Ich wünsche euch einen alethischen Weg, steht zu euch selbst und liebt das Leben φ